- Jochen Ickinger

Die Veröffentlichung des UAP-Berichts des Pentagons im Juni 2021 rückte erneut die Frage in den Vordergrund, wie dies andere Länder handhaben. Nicht alle führen derartige oder vergleichbare Projekte durch oder haben dies in der Vergangenheit getan, bzw. falls doch, mit unterschiedlichen Ergebnissen und Aussagen. Unmittelbar nach der Veröffentlichung des Berichts gab es im Oberhaus des britischen Parlaments ("House of Lords") eine UFO-Debatte mit Fragen, die sich konkret auf den Pentagon-Bericht bezogen. Für das Verteidigungsministerium nahm Minister of State (etwa vergleichbar mit einem Staatssekretär hier) Baroness Goldie dazu Stellung. Die Debatte enthält mehrere interessante Aussagen, die einen durchweg sachlichen und rationalen Umgang mit dem Thema dokumentieren und es unserer Ansicht nach auch realistisch reflektieren.

Es ist soweit, der mit Spannung erwartete Bericht der UAP Task Force des Pentagons ist veröffentlicht. Der als "Preliminary Assessment: Unidentified Aerial Phenomena" betitelte Bericht fällt mit 9 Seiten entgegen mancher Erwartungen doch etwas schmal aus. Auch wir hatten mehr erwartet. Konkrete Falldetails oder diskutierbare Inhalte fehlen ebenso, wie konkrete Ergebnisse oder von manchen erwartete Antworten. Davon abgesehen fasst der Bericht in seinen Ausführungen die Gesamtsituation unserer Ansicht nach sachlich und adäquat zusammen und vieles daraus kennen wir ebenso aus der kritischen, privaten UFO-Forschung. Das Thema Außerirdische wird wohltuenderweise komplett außen vor gelassen, entgegen der Medienmeldungen. Die bisherigen Schlagzeilen ("Außerirdische können auch nicht ausgeschlossen werden") finden sich nicht darin und würden auch keinen Sinn ergeben. Es findet sich lediglich die Anmerkung, dass mangels Daten derzeit nicht auf ausländische Verursacher geschlossen werden kann, man das aber weiterhin beobachten würde. Insgesamt also durchaus rational zusammengefasst, ohne überflüssige und voreilige Spekulationen, wie das vielfach vorab zu lesen war.